Deutschlektoren an der Universität Urbino
  2008: Köln-Bonn-Brühl
 


Reisebericht von Valentina Santoro


 

Unser Deutschkurs der Universität Urbino hat mit den Lektoren Peter Bendermacher und Katrin Junge vom 1. bis zum 6. Mai 2008 eine Studienreise nach Köln und Umgebung gemacht. Auf dem Programm standen Sprache, Kultur und Spaß: die richtige Kombination fϋr eine gelungene Reise, die am 1. Mai um 22.15 Uhr am Flughafen in Rimini begann. Dort nahmen wir das Flugzeug, das um 23.55 Uhr in Köln landete. Von dort aus sind wir mit dem Zug bis zum Kölner Hauptbahnhof gefahren: und da standen wir auch direkt vor dem berühmten und beeindruckenden Kölner Dom, der nachts beleuchtet ist. Anschließend sind wir durch die Stadt bis zum Hotel gegangen.

Am nächsten Morgen wurden wir in vier Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekam Fragen zu Monumenten, Straßen und Plätzen der Stadt und einen Stadtplan, der zur Orientierung diente. Unsere Reise hätte nicht besser beginnen können: diese Stadtrallye hat uns nicht nur ermöglicht, in wenigen Stunden die wichtigsten und schönsten Orte Kölns zu sehen sowie auch einige Kuriositäten der Stadt zu erfahren, sondern auch unsere Sprachkenntnisse in die Tat umzusetzen, da wir uns oft an Leute wenden mussten, um die Fragen beantworten zu können.

Nachdem auch die letzte Gruppe wieder im Hotel angekommen war, haben wir uns auf den Weg zum Schokoladenmuseum gemacht, auf das wir Nascher besonders neugierig waren. Dort wurden wir mit Schokoladen empfangen und haben uns die Geschichte der Schokolade angeschaut bzw. durchgelesen, wo sie herkommt und wie sie frϋher verarbeitet wurde. Daraufhin haben wir beobachten können, wie heute Schokolade hergestellt wird, sowohl Pralinen und Schokoladentafeln als auch Ostereier und Schokonikoläuse. Vor dem Verlassen des Museums hatten wir sogar die Möglichkeit unterschiedliche Lindt-Geschmackssorten zu probieren, der richtige Energie-Kick nach einem so langen Tag, aber vor allem fϋr eine uns noch bevorstehende lange Nacht.

Abends haben uns die Neffen von Herrn Bendermacher durch die Kneipen und Diskos Kölns gefϋhrt, so dass wir auch das Kölner Nachtleben live miterleben konnten, vor allem hatten wir aber auch hier die Möglichkeit, uns mit Leuten in unserem Alter auf Deutsch zu unterhalten.

Am Tag darauf haben wir vormittags das NS-Dokumentationszentrum im EL-DE-Haus besichtigt. Dort hatten wir eine sehr interessante Fϋhrung. Im EL-DE-Haus befand sich in der NS-Zeit die Kölner Gestapo-Zentrale mit mehreren Gefängniszellen, an deren Wänden noch originale Schriften der Gefangenen stehen. In diesen Zellen wurden Juden, Kommunisten und andere Oppositionelle unter unwϋrdigen Umständen gefangen gehalten: in engsten Zellen mussten bis zu 20 Gefangene stehen, waschen durften sie sich im besten Fall ein Mal pro Woche, und ihre Angehörigen durften sie nicht besuchen. Wenige hatten das Glϋck, nach qualvollen Verhören die Zentrale wieder verlassen zu können, während 1000 Gefangene dort erhängt wurden. Besonders rϋhrend war fϋr uns die Geschichte eines 16jährigen Jungen, der dort sechs Monate gefangen gehalten wurde, nur weil sein Vater Kommunist war. Nachdem die Fϋhrung uns schließlich über die Hitler-Jugend und die oppositionelle Jugend berichtet hat, haben wir uns wieder zum Hotel begeben.

Nachmittags sind wir mit dem Zug nach Bonn gefahren, wo wir zunächst ein wenig die Stadt besichtigt haben, insbesondere haben wir das Geburtshaus Beethovens gesehen, sowie auch das Rathaus. Daraufhin sind wir ins Haus der deutschen Geschichte gegangen, wo uns ebenfalls eine interessante Fϋhrung erwartet hat. Dort haben wir von der Entwicklung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg erfahren, nicht nur dank dem Museumsführer, sondern auch an Hand von Gegenständen, Fotografien und Dokumentationen der damaligen Zeit.

Am Abend hatten wir das große Glϋck, an einem der wohl aufregendsten Events Bonns teilzunehmen: Rhein in Flammen. Entlang des Rheins waren 400.000 Menschen zusammengekommen. Eine schöne Gelegenheit, sich auf die Wiese zu legen, sich zu unterhalten, zu grillen und Live-Musik zu hören. Der Höhepunkt des Abends war sicherlich das Feuerwerk, das dieses Jahr ausgerechnet Italien gewidmet war. Kurz danach mussten wir auch schon leider wieder in die S-Bahn nach Köln einsteigen.

Am Sonntag Morgen durften wir als Publikum an der Live-Fernsehsendung „west.art am Sonntag" teilnehmen, dessen Thema „Was fasziniert uns an Kitsch?" war. Anschließend wurden wir durch die WDR-Studios gefϋhrt, wobei wir uns einen Einblick in die Produktion von Sendungen und Hörspielen verschaffen konnten.
Den Nachmittag haben wir in Brϋhl verbracht, wo wir das Max-Ernst-Museum und das Schloss Augustusburg besichtigt haben. Zum Abschluss haben wir abends in Peters Brauhaus typisch deutsche Spezialitäten wie zum Beispiel Bratwurst mit Kartoffelsalat gegessen und dabei natϋrlich ein „Kölsch" getrunken.

Am Montag sind wir vormittags in Köln geblieben, um den Kölner Dom sowie auch romanische Kirchen zu besichtigen, wie zum Beispiel St. Ursula. Fϋr den Nachmittag war keine Besichtigung vorgesehen, so dass viele von uns die Zeit genutzt haben, um in Köln sowie in Aachen zu shoppen. Am Abend haben einige von uns auch die Chance ergriffen, ins Theater im Bauturm zu gehen, um sich „Ganz oder gar nicht" anzuschauen.

Am Dienstag, dem letzten Tag unserer Reise, sind wir auf den Turm des Domes gestiegen, sprich 500 Stufen! Von dort aus hatten wir wohl die beste Aussicht auf die Stadt. Daraufhin sind wir ins Museum Ludwig gegangen, das Gemälde des 20. Jahrhunderts besitzt, unter anderem von Ludwig Kirchner und Emil Nolde, Roy Liechtenstein und Andy Warhol. Auch diesen Nachmittag hatten wir zur freien Verfϋgung und auch hierbei haben wir die Zeit hauptsächlich dafϋr genutzt, typisch kölnische und deutsche Produkte zu kaufen, wie das Eau de Cologne, Brezeln, Schokolade und Postkarten. Um 20.45 Uhr war es auch leider schon soweit: wir mussten uns am Flughafen endgültig von Köln verabschieden.

Wir sind natürlich alle sehr glϋcklich darϋber, an dieser Studienreise teilgenommen zu haben, die intensiv und vor allem aufschlussreich war. Dank der Organisation unserer Lektoren war fϋr jeden von uns etwas dabei, sei es Kunst, Geschichte, Spaß und natϋrlich auch die deutsche Kultur.
 
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